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Podcasts mit großem Potential fürs Lernen

Youtube hat es vorgemacht: Mit Videos lässt sich Wissen „anschaulich“ vermitteln. Für das Selbst-Aufnehmen von Videos braucht man heute kein teures Equipment mehr, im einfachsten Fall genügt ein Smartphone. Kurze Lern- oder Erklär-Videos sind heute oft Bestandteil des Corporate Learning. Schaut man sich diese Videos genauer an, dann erklärt häufig jemand etwas mit Blick in die Kamera. Die Person im Bild ist zwar auch interessant, aber eigentlich genügt da auch ein Foto. Die relevante Information steckt in der Audiospur.

Aufs bewegte Bild verzichten?

Das hätte mehrere Vorteile. Dem gesprochenen Wort kann man auch nebenbei folgen, beim Autofahren, in der Bahn, beim Joggen, auf dem Weg zum nächsten Termin, beim Kochen, …. Und auch die Produktion wird deutlich einfacher: Kein Beleuchtungsproblem, kein Kleidungsproblem, keine Suche nach einem passenden Hintergrund – und die Bereitschaft für ein Ton-Interview wird auch leichter zu gewinnen sein, als für ein Video-Interview. Podcasts haben diese Vorteile. Sie transportieren ebenfalls 100% der gesprochenen Informationen. Nur in den Fällen, wo es auf das Handeln an Geräten ankommt, oder visuelle Aufbereitung nötig ist, hat das Video einen echten Vorteil. Sonst genügt die Tonspur.

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Bild: InspiredImages bei Pixabay

Information erfordert Kontext

Um Informationen richtig einordnen zu können, braucht man eine Vorstellung vom Kontext, in dem sie entstanden oder gültig ist. Das kennen wir von Texten: Man muss viel Einleitendes schreiben, um die Leser auf die richtige Fährte zu setzen. Gekonnt aufgenommene Videos weisen mit der Umgebung ganz automatisch auf den Kontext hin. Podcasts tun sich da etwas schwerer, können aber durch stimmige Hintergrundgeräusche ebenfalls eine Kontext-Atmosphäre schaffen. Geht das nicht, muss der Kontext beschrieben werden. Gute Beispiele dafür kennen wir alle aus dem Radio.

Zuhören erzeugt Bilder im Kopf

Sprechen ist die natürlichste und am meisten eingeübte Form der menschlichen Kommunikation. In jedem Gespräch achten wir auf die Wirkung unserer Worte beim Anderen. Zumindest stellen wir Vermutungen darüber an, wie das Gesagte wohl ankommen wird. Entsprechend machen wir Pausen, betonen etwas oder ändern die Sprech-Geschwindigkeit. Damit liefern wir meist unbewusst viele Informationen, z.B. für wie wichtig wir etwas halten, was bei den Zuhörenden besonders ankommen soll, und was beiläufig erwähnenswert ist. Diese Text-Begleit-Informationen lassen beim Zuhörenden leichter ein Bild entstehen, als beim Nur-Lesen eines Textes. Ganz besonders, wenn es Originalton ist. Vom Experten selbst formuliert und ausgesprochen, werden diese Text-Begleit-Informationen authentisch und unverfälscht transportiert. Bei jeder Umwandlung in schriftlichen Text – oder durch einen anderen Sprecher – geht immer etwas verloren.

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Bild: PuorquoiPas bei Pixabay

Gute Gründe für Audio-Beiträge

Wenn also im gesprochenen Wort von Experten – vielleicht sogar mit passendender akustischer Umgebungs-atmosphäre – alle wesentlichen Informationen transportiert werden können, dann sind Podcasts eigentlich ein gutes Medium um authentisch Informationen zu transportieren. Lernen von Originalen ist immer besser als Informationen von Trainern aus zweiter oder dritter Hand aufbereitet zu bekommen. Und recht einfach ist es heute auch, Audio-Aufnahmen zu erstellen. Ein Hand-Mikrofon für 50 € an einem Smartphone wirkt schon Wunder bei der Tonqualität. Und wer es professioneller angehen möchte, für den gibt es gute Audio-Rekorder zwischen 90 und 400 €.

Und weil fast alle Experten immer gut über Ihr Thema sprechen können, braucht es nur ein wenig inhaltliche Vorbereitung z.B. beim Interviewer. Ein gutes Gespräch ist viel schneller aufgenommen, als es braucht um den gleichen Inhalt in einen verständlichen Text zu gießen. Und wenn man ein wenig weiterdenkt, dann wird es ganz sicher bald gute Spracherkennungs-Software geben, die ganz automatisch zusätzlich einen Text aus dem gesprochenen Wort für all diejenigen erstellt, die lieber lesen wollen. Es macht also in mehrfacher Hinsicht Sinn, sich mehr auf das gesprochene Wort zu fokussieren.

Ausprobieren und Einüben

Vom Mikrofonabstand bis zur Umgebungsauswahl, vom Gesprächskonzept bis zum Zeitrahmen, vom Aufnahmeformat bis zum Verteilweg – das ist alles nicht sonderlich kompliziert, will aber auch beherrscht sein. Das beste Mittel: Einfach anfangen. Dabei entstehen die wesentlichen Fragen ganz automatisch. Und man hört ja auch immer gleich die Ergebnisse. Deshalb schon möglichst bei der Aufnahme Kopfhörer tragen! Übung macht auch hier den Meister.

Erster Schritt: Podcasts hören

In einem Wiki hat Simon Dückert sehr systematisch alle Themen aufgelistet, zu denen man als Podcast-Hörer Fragen haben könnte. Dort erhält man Tipps für Podcast-Apps und auch einige Links zu Podcasts und Podcast-Verzeichnissen.

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Bild: eak_kkk bei Pixabay

Für einen ersten Überblick sind auf Podlist.de eine Auswahl deutschsprachiger Podcasts zu finden. Einige Podcast-Episoden dauern mehrere Stunden, andere nur 10 bis 15 Minuten. Und alle hört man am besten mit Kopfhörern am Smartphone. Hier nur drei Beispiele für die Bandbreite möglicher Lern-Themen:

  • EiBs on Air – Drei Lokführer der Deutschen Bahn berichten über Technik und Erfahrungen
  • Omega tau – Wissenschaft und Technik im Kopfhörer
  • Brand 1 detektor.fm – Interviews mit Brand1-Autoren zu ihren Artikeln der letzten Ausgabe.

Simon Dückert und Ulrich Schmidt, die gemeinsam den Podcast „Knowledge on Air“ betreiben, haben beim CorporateLearningCamp CLC16 auf der Bühne einen Podcast über Podcasts produziert. Eine Hörempfehlung für alle, die anfangen wollen! Die KoA-Podcasts sind zudem vorbildlich mit „Shownotes“ versehen, die eine inhaltliche Orientierung geben und Links zu weiterführenden Infos enthalten.

Ich werde jetzt auch beginnen, Erfahrungen mit ersten Podcast-Produktionen zu sammeln. Podcasts haben aus meiner Sicht ein großes Potential fürs Lernen, gerade wenn es gelingt Experten selbst zu Wort kommen zu lassen. Auch dafür braucht man Erfahrung. Und die gewinnt man nur durchs Tun.

 

 

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Die Bildung kannibalisiert sich selbst

Learnflow. Der Blog

Bildung sieht ihre Aufgabe und ihr Kerngeschäft bis heute darin, Wissen und allenfalls Kompetenzen zu vermitteln. Egal, in welcher Schul- und Unterrichtsform ein Mensch unterkommt: der komplette Apparat ist darauf ausgerichtet, ihm und ihr etwas zu vermitteln. Bis heute hängen wir stärker als der Gläubige an seinem Gott an der irrigen Vorstellung, in der Bildung tatsächlich Wissen zu vermitteln. Und so  sieht denn auch die Bildungspraxis aus – vom Kindergarten bis ins Doktorandenseminar: Menschen inszenieren mehr oder weniger lust- und glanzvoll „ihr Wissen“ vor Publikum. 

Und das, obwohl wir nicht erst seit gestern sehr ausführlich, präzise und empirisch abgesichert darüber informiert sind, dass Mann und Frau Wissen weder vermitteln noch teilen (noch lehren!) können. Auch Kompetenzen und Fähigkeiten können nicht vermittelt werden. Gleichwohl hält das gesamte Bildungssystem in seiner Praxis und Zertifizierungskultur unbeirrt daran fest. Die Forschungslage zu dieser komplexen Thematik findet sich übrigens in ihrer ganzen Breite und Tiefe hervorragend aufgearbeitet…

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CLC16 im Rückblick

Ein grandioses CLC16 ist vorbei. 291 angemeldete und 261 anwesende Teilgebende haben zwei Tage inhaltlich reichhaltig gestaltet. Insgesamt waren 180 Personalentwickler und Lern-Gestalter aus 140 Unternehmen da, 25 aus Hochschulen und Schulen, und etwa 60 Berater und Sponsoren-Mitarbeiter. Die Verlegung auf Do und Fr kam offensichtlich vielen entgegen – der zweite Tag war diesmal fast so voll wie der erste. Insgesamt 70 Sessions haben in 8 Räumen – einschließlich der Empore stattgefunden. Zählt man die Dauer-Sessions mit den VR-Demos dazu, kommen wir auf 78 Sessions. Da blieben sogar Sessions übrig, die keinen Raum mehr fanden.

Danke allen Teilgebenden für dieses Engagement – das sich ja nicht nur bei den Session-Gebern zeigte, sondern auch bei den vielen Beiträgen in den Sessions und in den Pausen. Mich fasziniert immer, dass dafür gar keine Motivation von außen nötig ist. Ihr habt diese professionelle Groß-Konferenz ausschließlich aus eigenem Antrieb gemeinsam gestaltet. Hochachtung! Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Hier die Liste der Sessions an beiden Tagen:

Session-Themen am ersten Tag 13.10.2016:

  • Interaktives Video im Elearning
  • Zeit-/Ortsunabhänig & Nachhaltig lernen
  • Gamification in der Personalgewinnung,
  • Studio@home: Best Practice Filmen dem Smartphone
  • Kompetenzentwicklung im Netz
  • VR im Corporate Learning
  • Lehrmodul Sitzungs- und Tagungsorganisation
  • Digitales Lernen im Corporate Learning
  • Empower Employees
  • Effectuation
  • Digitale Transformation & Leistungsportfolio
  • Auf der Suche nach der Lernmotivation
  • Digital Game Based Learning im Unternehmen
  • Impro Warm ups
  • Offensive Präsenzseminare
  • Corporate Academy als Antwort auf den Wandel der Lern- & Arbeitswelt
  • Visuell Denken
  • Blended Learning in Kleinunternehmen und KMU
  • Corporate Learning Bullshit
  • Off- & Online im Training
  • Lernen macht pure Freude – oder?
  • Mobiles Learning
  • Social Learning mit Social Media
  • Lerndesign für eine Agile Organisation
  • Qualitätssicherung in der Kompetenzentwicklung
  • Schnelle Integration durch Digitales Lernen
  • Brand Experience im Elearning
  • Wie die Einstellung der Mitarbeiter durch Erlebnislernen nachhaltig positiv verändert werden kann
  • Effektive Learnvideos
  • Akzeptanz & Motivation im Social Learning
  • Azubi Camp, Starte das Abenteuer virtuell
  • Storytelling
  • Knowledge on air – live on stage

Session-Themen am zweiten Tag, 14.10.2016:

  • Herr Steinbeißer, der Albtraum jedes Personalentwicklers
  • Stolperfallen bei Einführung von LMS
  • Virtual 3D Classroom /Academy
  • Schule Digitale 5 Mrd € und jetzt?
  • Twitter zum Lernen?
  • Council
  • Erfolgsfaktoren digitaler Corporate Learning Projekte
  • Social Learning Community
  • Geschäftsmodell für L&D
  • Gamification
  • Corporate Learning Mapping
  • Zielgruppe Servicegebender Fachhandel
  • Verzeichnung – Online Phase + Präsenz
  • Digitale Kompetenz
  • Barcamps
  • CorporateEduMunity
  • Woher kommt mein CONTENT
  • DIY: Live Stream
  • Situiertes Lernen im Handwerk
  • Es läuft aber nicht rund: Motivation, Begeisterung Elearning
  • Training vorbei – und nun?
  • Best Practice Sharing: Learning
  • Prototyping Smart Learning Environments
  • Ermöglichungsrahmen für Lernen im Arbeitsprozess
  • Expertenrunde zu Status quo & Zukunft des Corporate Learning Liveübertragung
  • Corporative Corporate Learning
  • Virtual/ Mixed Reality
  • Lern- Communities
  • Stoppt die Kompetenz-Katastrophe
  • Fachbereiche machen Content selbst. Wie kann man die Qualität halten?
  • Corporate Head Office: Best Practice
  • Digitalisierung von Alltagsgegenständen

Von Lutz Berger stammt dieser schöne Kurzeindruck vom CLC16 als 3 Min-Video:

https://www.youtube.com/watch?v=rfDXNkBqbTI&feature=youtu.be

Einen ganz besonderen Dank an Markus Herkersdorfer von TriCAT, der mit einem Mitarbeiter 2 Tage lang unzählige Einzel-Sessions zum Eintauchen in die virtuelle Welt für uns Learning Professionals gestaltet hat. Das die Brille dafür gar nicht so notwendig ist, hat er in diesem Video-Special von Lutz Berger schön dargestellt:

https://www.youtube.com/watch?v=_RzYk1OCaSg&feature=youtu.be

Besonderen Dank auch an Simon Dückert, der mit viel ausgefeiltem technischem Equipment einen Podcast live vor Publikum und ein live gestreamtes Expertengespräch auf dem CLC16 „produziert“ und moderiert hat.

Simon Dückert: Live-Podcast „Knowledge on Air”.

Simon Dückert: Expertenrunde zu Status quo & Zukunft des Corporate Learning mit Werner Sauter, Jochen Robes & Daniel Stoller Schai:

https://www.youtube.com/watch?v=XRkBwGkP8XM&feature=youtu.be

Vor diesem Live-Streaming gab es die gut besuchte Session „Do it yourself Live-Streaming“ und einige Session-Teilgeber haben dann auch Kamera und Ton für die Internet-Übertragung übernommen.

Inzwischen gibt es schon etliche CLC16-Rückblicke, die Teilgebende in Ihren Blogs veröffentlicht haben:

Lutz Berger hat zusätzlich etliche Video-interviews produziert, z.T. haben Teilgebende die Interviews selbst in die Hand genommen. (Kompetenz erwirbt man nur durch Tun):

Gern ergänzen wir die Listen, wenn wir von weiteren Blogs, Videos oder Podcasts erfahren.

In diesem Jahr hatten wir erstaunlich wenige Etherpad-Session-Protokolle. Wer noch Infos oder Notizene nachtragen möchte findet die Links nach wie vor im elektronischen Sessionplan.

An dieser Stelle auch noch einen ganz herzlichen Dank an die Veranstalter HESSENMETALL, VhU und Frankfurt University of Applied Sciences, und insbesondere an das OrgaTeam, das diesen Groß-Event so gut vorbereitet hat:

  • Onur Babat
  • Nadine Näther
  • Nicole Appel
  • Madlen Freudenberg
  • Sven Lakner
  • Charlotte Venema

Es wird auf jeden Fall ein CLC17 geben, sicher wieder etwas kleiner. Die Termininformation geht an alle, die sich hier in der CLC-Community registriert haben http://colearn.de/community/.

Empfehlungen für ähnliche Events vorher.

Knowtouch vom 26. – 27. Oktober 2016 in Nürnberg

GfWM KnowledgeCamp am 22./23. November 2016 in Berlin

GEcamp16 am 18./19. November 2016 in Gelsenkirchen: Digitale Bildung, -Teilhabe, -Gesellschaft.

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Musik machen mit Apps – eine kompetenzorientierte Weiterbildung an der UdK Berlin

„tAPP – Musik mit Apps in der kulturellen Bildung“ so kündigt die Universität der Künste in Berlin diese Weiterbildung für Musiker an. Es geht darum, diese neue Form des Musikmachens auch anderen zu vermitteln, um mit dem „Instrument“ als App auf Smartphone oder Tablet, vielen einen niedrigschwelligen Einstieg zu ermöglichen. Das Begeistern und Anleiten Anderer zum Musikmachen mit Apps ist das Ziel dieses Kurses. Ich war eingeladen, in diesem dritten tAPP-Kurs über neue Formen der Gestaltung von Lernen zu sprechen.

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Bild: KhPape CC BY

Nur Musiker können teilnehmen. Musikapp-Erfahrung ist nicht notwendig, die hat auch kaum ein Musiker in diesen Kursen. Damit müssen sich die Teilnehmenden während des Kurses den Umgang mit Apps als Musikinstrumente erschließen. Die Veranstalter geben keine Noten oder fertige Kompositionen vor, die Teilnehmenden müssen sich ihre Stücke ausdenken. Das gemeinsame Komponieren mit noch ungewohnten Apps ist eine zusätzliche Herausforderung. Und damit das auch immer ein konkretes Ziel bekommt, gibt es in jedem der 4 Wochenblöcke ein öffentliches Konzert.

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Bild: KhPape CC BY

Das ist ein wirklich intensives Programm, was ich da in der ersten Kurswoche miterleben konnte. Ich war natürlich interessiert zu sehen, wie in dieser für mich ganz anderen Welt Lernen gestaltet wird, wie Musiker für Musiker diesen Kurs gestalten. Maßvolle Theorie-Blöcke, viel praktisches Handeln beherrschte die Woche. Man zielt weniger aufs Wissen, aber stark aufs Können! Immer wieder geht es ums Musik machen, in kleinen Gruppen oder größeren Ensembles. Alle sind gefordert, die ihnen zugeteilte App zu beherrschen, sich mit ihren Ideen zur Gestaltung der Stücke einzubringen und das öffentliche Konzert nach bereits 3 Kurstagen als Performance nach allen Regeln der Kunst zu gestalten.

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Bild: KhPape CC BY

So entwickelt man Kompetenz, dachte ich während des Kurses. Kompetenz als Musiker mit einem neuen Instrument, Kompetenz als Urheber für neue Musik, und Kompetenz fürs Ensemblespiel. Und das unter starkem Zeitdruck. Jeder Tag beginnt um 9.00 Uhr und endet abends offiziell um 9.00 Uhr, meist später. Da war es ganz gut, dass die Universität um 10.00 Uhr abends zu sperrte. Trotzdem: Gute Laune überall. Die braucht man auch fürs kreative Musikmachen.

Noch etwas fiel mir auf: Ganz selbstverständlich wird davon ausgegangen, dass jeder sein ePortfolio während des Kurses führt. Auf den ausgehändigten iPads sind die Google-Docs dafür schon namentlich angelegt. Die Erstellung eines YouTube-Videos mit der Erklärung einer selbstgewählten App gehört ebenso zum Kurs. Ein eigener YouTube-Kanal wird dringend empfohlen, sollte man ihn nicht schon haben.

Einen Nachmittag lang haben die Veranstalter die Integration eines BarCamps in den Kurs gewagt. Bei diesen erfahrenen Musikern gibt es so viel Expertise, die sie irgendwie nutzen wollten. 14 Sessions sind bei 22 Teilnehmenden an einen Nachmittag entstanden, meist in 3 Räumen parallel. Das hat nicht nur die Veranstalter überrascht, auch ich bin beeindruckt von diesem Aktivitätsgrad. Rechnet man das auf einen Tag hoch, dann hätte im Durchschnitt jeder eine Session angeboten!

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Das BarCamp wird jetzt fester Bestandteil einer jeden Kurswoche. Lernende können dann selber wählen, was sie brauchen. Außerdem ist das Gestalten einer Session ebenfalls sehr lernwirksam für die Gestalter selbst. Nicht nur, dass sie aus der Session mehr mitnehmen können, als sie einbringen, auch das gedankliche Vorbereiten wirkt vertiefend.

Ich habe große Hochachtung vor dieser Art Weiterbildungs-Gestaltung. So stark Handlungsorientiert (Kompetenzorientiert) habe ich noch keine Weiterbildung erlebt. Das regelmäßige Einbinden eines Rahmens für ungeplantes informelles Lernen (BarCamp) mit individuell zugelassenen Beteiligungs- und Wahlmöglichkeiten für Lernende ist ebenfalls ein Novum in üblichen Weiterbildungs-Kursen. Auch die Selbstverständlichkeit der Nutzung des Internets zum Lernen scheint mir für viele Weiterbildungen vorbildlich.

Hier mein erster Versuch einen Podcast zu diesem Kurs zu produzieren.
Und hier ein paar Bilder dieses ehrwürdigen Gebüudes.

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Webinar-Aufzeichnung: Lernen im Netzwerk mit Twitter

Wer sich Twitter als Learning-Tool noch gar nicht vorstellen kann, sollte sich diese Aufzeichnung vom Freitag, den 16.09.2016 ansehen.
Simon Dückert erklärt sehr anschaulich wie man sich Twitter als Networking-Tool erschließt. Mich hat er zum Kommentieren eingeladen. Zwischendurch bringt auch +Harald Schirmer seine Twitter-Erfahrungen mit ein.
Mir scheint das eine kurzweilige und gelungene Einführung ins Netzwerk-Lernen mit Twitter zu sein. Wagen Sie sich ran – es lohnt sich gerade für Learning Professionals. In Netzwerken wird schon heute am meisten gelernt, da sollten wir selbst ganz vorn dran sein.

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Lernen in Netzwerken – 2

Das ist keine neue Idee, nur geht das heute sehr viel leichter. Wenn wir von 90% informellem Lernen in Organisationen ausgehen, dann ist das immer Lernen in Netzwerken, in persönlich erreichbaren Netzwerken. Das persönliche Netzwerk besteht aus Menschen und allen zugänglichen und mir bekannten Informationsquellen (die ja alle mal von Menschen erstellt wurden). Die technischen Möglichkeiten erhöhen heute „nur“ die Erreichbarkeit. Über Soziale Medien kommen wir heute an Experten, die ich sonst nie erreichen würde. Und auf einfache Weise kommen wir heute an Dokumente, Videos, Online-Kurse – ohne uns aus dem Haus begeben zu müssen.

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Bild: terimakasih0 bei Pixabay

Wenn sich also unsere Zielgruppen alle Informationen für ihren Entwicklungsprozess immer leichter selbst beschaffen können, hat das natürlich Auswirkungen auf unser „Geschäft“ als Corporate Learning Professionals. Zumal das Bewusstsein dafür steigt, dass ja ohnehin der allergrößte Teil des betrieblichen Lernens in Eigenregie der Mitarbeiter stattfindet. Ein Teil unseres Jobs war es bisher, die nur schwer zugänglichen Informationen Zielgruppen-spezifisch aufzubereiten und anzubieten. Der Anteil der schwer zugänglichen Informationen wird gerade kleiner und irgendwer bietet unsere bisherigen Themen gut aufbereitet ganz bestimmt irgendwo im Internet an. Welch Glück für uns, dass das Internet so unübersichtlich und groß ist. Noch sind es nur wenige, die dort die besseren Antworten auf Ihre Fragen finden.

Wer sein persönliches Netzwerk befragt, wird schneller auf gute, hilfreiche Informationen stoßen. Das heißt, je mehr Mitarbeiter ihre persönlichen (Lern-)Netzwerke ausbauen und pflegen, umso weniger werden Sie unsere klassischen Lern-Angebote belegen. Aus meiner Sicht sind persönliche Netzwerke der wichtigste Schlüssel für die Entwicklung eines jeden Mitarbeiters. Wer sein Netzwerk aktiv pflegt und ausbaut, hat mehr Entwicklungs-Chancen. Das „Entwicklungs-Potential“ kann man also auch am Netzwerk ablesen, in dem der Mitarbeiter aktiv ist. Nicht nur bei der Einstellung neuer Mitarbeiter wird man danach fragen, auch bei der Beurteilung der eigenen Mitarbeiter sind Aktivitäten im jeweiligen persönlichen Netzwerk ein aussagekräftiges Kriterium.

Sollten wir Learning Professionals dann nicht unseren Fokus auf das Unterstützen von Mitarbeitern bei Aufbau und Pflege ihres persönlichen Lern-Netzwerkes legen? Auch wenn es weh tut, weil wir dadurch mithelfen unser klassisches „Learning-Geschäft“ unwichtiger zu machen, sollten wir aus meiner Sicht den Schritt in Richtung persönlicher Dienstleister für individuelle Entwicklung gehen. Das Bilden und Pflegen von Netzwerken sollte eine unserer Kern-Kompetenzen sein. Nur so kann ja eine Unterstützung für andere Netzwerker glaubhaft vermarktet werden.

Lernen in Netzwerken wird ein Schwerpunkt-Thema des CorporateLearningCamps #CLC16. Einen sehr einfachen Einstieg ins Netzwerken mit sozialen Medien bietet Twitter. (Man braucht nur maximal 140 Zeichen schreiben!) Twitter ist übrigens seit 7 Jahren die Nr. 1 der 100 besten Learning Tools in der internationalen Umfrage von Jane Hart. Schon deshalb sollten wir Corporate Learning Professionals Twitter kennen und die Lernwirkungen einschätzen können.

Für Einsteiger gibt es im Vorfeld des CLC16 und der KnowTouch 2016

ein kostenloses Webinar „Lernen im Netzwerk mit Twitter
am Freitag, den 16.09.2016
von 13.00 bis 14.00 Uhr:

Wer sich ein wenig einlesen will: Simon Dückert hat Twitter für Einsteiger hier im Wiki beschrieben. Ein weiterer Post zu „Twitter als Lernbooster“ hier auf diesem Blog.

Dieser Blogpost ist zuerst erschienen auf  http://colearn.de/.

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Virtuelle Schnitzeljagd: Draussen digital lernen

Lernfestival Blog

Die Jagd nach Pokémons mit dem Smartphone ist ein neuer Trend in diesem Sommer. GPS-Satelliten, Mobilfunkantennen und WLAN machen es möglich, dass aus einem mobilen Telefon ein Navigationsgerät mit einer Spielkonsole wird. Den Machern von Pokémon Go gelang es eindrücklich zu zeigen, wie virtuelle Realität mit der Wirklichkeit verknüpft wird. Ganz neu ist diese virtuelle Schnitzeljagd aber nicht, und vor allem in der Bildung gibt es spannende Ansätze wie das digitale Lernen nach draussen verlagert werden kann.von Beatrice Krause

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Viele Lehrpersonen setzen die Schnitzeljagd als Methode im schulischen Unterricht ein, um Lerninhalte spielerisch zu vermitteln. Doch nicht nur in der Schule, auch in der Erwachsenenbildung kann diese Methode eingesetzt werden. Das Smartphone bietet verschiedene Möglichkeiten für das mobile Lernen.

Educaching
Educaching ist eine Weiterentwicklung von Geocaching, das ursprünglich von Dave Ulme aus Portland/Oregon initiiert wurde. Rasch wurde es bekannter und hat weltweit viele Anhänger, die mit einem GPS-Gerät oder…

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Weiterbildungsbudgets nur für Mitarbeiter mit „hungry minds“

Employability hängt nicht mehr davon ab, was man bereits weiß, sondern was man voraussichtlich lernen wird. Das bezeichnen die beiden Autoren Chamorro Premuzic and Mara Swan in diesem Harvard Business Review als „Learnability“. Unsere Bildungseinrichtungen, wie auch die meisten Weiterbildungsabteilungen, zielen aber auf die Vermittlung aktuellen Wissens. Qualifikation sagt nichts über die „Learnability“, also das Interesse an Neuem und die Fähigkeit zum selbständigen Aneignen von Wissen aus. Darauf kommt heute es an, meinen die Autoren.

WB nur an OpenMinds HBR

Folgerichtig warnen sie vor der Verschwendung von Weiterbildungs-Budgets an Mitarbeiter, die ihre „Learnability“ nicht gezeigt haben, auch wenn sie noch so gut qualifiziert und produktiv sind. Nur in die mit dem „hungry mind“ sollte man Weiterbildungs-Budgets investieren.

Für so ein interessiertes und wissbegieriges Verhalten braucht es Vorbilder: Führungskräfte müssen das selbst vorleben. Lernen braucht auch Zeit, die im Job meist nicht übrig ist. Die „high learnability people“ nehmen sich diese Zeit trotzdem.

Um „Learnability“ bei Mitarbeitern auszuprägen, geben die Autoren Empfehlungen vom Stellen von Herausforderungen bis zum Hervorheben von Einzelnen, die z.B. interne Austausch-Events organisieren oder Blogs schreiben, ihr Wissen und andere Quellen im Unternehmen teilen. Hier der Link zum lesenswerten Artikel.

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EduAction Bildungsgipfel 2016: Traditionell und Analog

 

20160701_091400„Ziel des EduAction Bildungsgipfels ist es, die 7 großen Herausforderungen der ZukunftsBildung gemeinsam, innovativ und umsetzungsorientiert zu diskutieren und anzupacken.“ So steht es auf der Homepage der zweitägigen Veranstaltung. 1500 Teilnehmende waren am 1. Tag im Mannheimer Kongresszentrum Rosengarten. Klassischer Kongress mit allen Teilnehmenden im großen Plenumssaal -den ganzen Vor- und frühen Nachmittag. Ja, WLAN gab es – aber nur auf Nachfrage an der Rezeption, kein öffentlicher Hinweis. Eine Twitterwall gab es nicht. Einen offiziellen Twitter Hashtag konnte ich in den Tagungsunterlagen auch nicht finden, habe deshalb nacheinander mit 3 verschiedenen Hashtags getwittert, bis ich bei dem von den meisten verwendeten gelandet bin, #eduaction2016. Aber nur rund 50 Personen haben überhaupt getwittert, etliche für ihre Organisation.

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Fast jeder machte sich Notizen, mit Bleistift und Papier. Mobile Geräte waren fast gar nicht zu sehen. Massenvorlesung vor 1500 Menschen. Alle sitzen regungslos auf ihren Plätzen und klatschen nach jedem Bühnenauftritt. Generelles Thema: Bildung muss sich ändern, so darf es nicht weitergehen. Zustimmung durch Klatschen, bequem zurückgelehnt im Konferenz-Sessel.

Zwischendurch Panel-Diskussionen und am Nachmittag Themen-Sessions und Workshops. Meine Session wurde so eröffnet:

Der zweite Tag hatte ganz verschiedene Angebote, unter anderen das EduImpact BarCamp. Für dieses aktive Austauschformat interessierten sich nur rund 40 Teilnehmende.

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Die hier versammelten Bildungsakteure lieben die klassische Front-Beschallung mehr. Das haben die EduAction-Veranstalter in der Gesamt-Gestaltung sehr richtig erkannt. Nur verfestigt man damit nicht die alten Gewohnheiten? Kann man so die Herausforderungen der Bildung „innovativ und umsetzungsstark diskutieren und anpacken“, wie es sich die Veranstalter auf die Fahne geschrieben haben? Müssen wir Bildungs-Gestalter nicht erst selbst unser eigenes Lernen umstellen, wenn wir das für andere glaubhaft ändern wollen? Das in den Keynotes beschriebene neue Lernen ist nicht theoretisch aus der Beobachter-Perspektive zu erreichen. Wer Lernen in Netzwerken, selbstgesteuert Lernen und selbstorganisiert Vorgehen, begleiten will, der muss das alles selbst beherrschen. Eine solche Konferenz wäre der geeignete Ort um all das erlebbar und ausprobierbar zu machen. Und auch um zu zeigen, dass es ganz andere Möglichkeiten gibt, als nur die traditionellen Lehrformate.
So bleibt ein eigenartiger Nachgeschmack: In Massen-Vorlesungen hat man uns vermittelt, dass Bildung so nicht aussehen darf.

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P.S.: Gerade sehe ich einen ganz ähnlichen Beitrag von Harald Schirmer, der zeitgleich beim Personalmanagementkongress in Berlin war. Auch 1500 Teilnehmer und auch beängstigend analog und traditionell.

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